Samstag, April 14, 2007

Bericht vom ISBT Köln

Mir wurde nun die vertrauensvolle Aufgabe erteilt, einen kleinen Bericht über das ISBT in Köln zu schreiben. Auch wenn es wahrscheinlich kein lupenreiner Bericht wird, da es mir unmöglich scheint, vollkommene Objektivität zu bewahren, werde ich mich trotzdem darum bemühen.
Da ich eine der wenigen war, die dieses Ereignis zum ersten Mal mitmachen durfte, war bei mir die Spannung wohl am Größten, was da auf mich zukommen wird. Durch unzählige Schwärmereien von Elke und der unübertroffen guten Laune aller Pegauer Teamkollegen noch vor Antritt der kleinen Reise, wurden jedoch sämtliche Zweifel getilgt und es machte sich eigentlich nur Vorfreude breit.
Schon die Anfahrt am 06.04. gestaltete sich als ein kleiner interner Wettkampf, wer denn eher da sei – die Autobahnraser oder die Landstraßenbummler. Am Ende siegten um etwa 5 Minuten doch die Autobahnraser, was aber wahrscheinlich nur dem angenehmen Stimmchen des Landstraßenbummlernavigationsgerät zuzuschreiben werden kann.
Nachdem wir dann endlich gegen 19 Uhr ankamen sind, hieß es dann erstmal schnell gute Schlafplätze sichern und dem ersten Schwall an Wiedersehensfreude entgegen zu treten. Auch meine Wenigkeit wurde herzlich empfangen, sodass auch noch die letzten Krümchen an eventuellem Zweifel erloschen sind und ich mich im Invalidenteam pudelwohl gefühlt habe. Als sich dann jeder angemeldet hatte und mit Ohropacks und Turnierheftchen ausgestattet war, entschieden wir uns, die noch angenehmen Temperaturen auszunutzen, um einen Plus und eine Sparkasse aufzusuchen. Nach einigen ziellosen gemeinsamen Schritten, kam es zu einer unerwarteten Trennung der Gruppe. Während die Einen dem eigentlichen Ziel dieses Spazierganges näher kamen, gingen die Anderen schon wieder zurück zur Schlafhalle. Dort angekommen übte sich die Sarah im prozigen Jonglieren, während der Rest des Invalidenteams mit den ersten Gläser anstießen. Ausgenommen Matthias, der sich schon am frühen Abend der Traumlandschaft übergab und daher dem nächsten Tag fit und ausgeruht entgegensprang, hieß es nun froh aus dem Nähkästchen zu plaudern und alte oder neue Kontakte zu intensivieren. Als dann gegen 3 Uhr auch die letzten den Schlafsack aufgesucht hatten, war erstmal relative Ruhe eingetreten, bis auf das Team aus Irland, welches erst nachts richtig in Stimmung zu kommen schien, und praktischerweise neben uns ihr Nachlager aufgeschlagen hatte.
Der Samstag begann grausamerweise um 8 Uhr mit morgendlicher Musik, sodass es eigentlich kein Entrinnen vor dem Aufstehen gab. Mit noch leicht verschlafenen Gesichtern trudelten immer mehr in die Spielhalle ein, um sich erstmal am Frühstücksbüffet anzustellen. Wer dann endlich sein Frühstück, bestehend aus Brot mit Wurst, Käse oder süßer Nuss-Nugat-Creme und einem Kaffee bzw. Tee ergattert hatte, konnte versuchen, der etwas schwierig zu verstehenden Begrüßung zu lauschen und den Tag erstmal ruhig angehen zu lassen. Folgend wartete jeder gespannt auf seine Spiele und die jeweils zugelosten Doppel- bzw. Mixpartner. Auch wenn vielleicht nicht jeder einen spitzen Mitspieler abbekommen hatte, waren doch alle sehr sympatisch. Somit war auch bei den Spielen schon eine Menge Spaß vorprogrammiert und das ist wohl die Hauptsache bei dem ganzen Turnier gewesen.
Da nach dem "swiss ladder system" gespielt wurde, hatte jeder die gleiche Spielanzahl (also 2 je Disziplin an einem Tag) und somit hatten alle die gleiche Chance auf Muskelkater, der jedoch unerwarteter Weise im Allgemeinen ausfiel. Zwischen den Spielen konnten dann entweder Konversationen erweitert werden, oder man versuchte sich ganz einfach auf der Tribüne ein Plätzschen zu suchen, um fehlenden Schlaf nachzuholen. Zum Mittag gab es dann lecker Sandwiches – Subway sei Dank! Und wenn wir schon mal beim Essen sind: wär das Glück hatte, rechtzeitig die Mensa aufzusuchen, konnte sich am Abend noch mit warmer Pasta, etc. den Bauch vollschlagen; die die zu spät kamen, mussten sich leider mit schmackhaftem Brot begnügen.
Ab 20.30 Uhr hatten wir dann die Wahl: Claudius-Therme oder Bartour. Viele entschieden dann doch, sich der Entspannung der Sauna bzw. des warmen Thermalwassers zu übergeben. Nachdem wir unseren Körpern diese Wohltat beschert hatten, fiel es schwer, sich wieder davon zu lösen. So schafften es dann auch glatt Michi und Sarah der Staubwolke des letzten Busses hinterher zu winken. Nachdem sie dann eine geraume Zeit der nun schon etwas frischeren Temperaturen ausgesetzt waren, hatten glücklicherweise doch ein paar nette Leute das Erbarmen, die beiden abzuholen – dem Uwe sei Dank! Den Rest der Nacht wurden dann wieder Gläser geschwungen, Witze gerissen und gegenseitig Komplimente an den Kopf geworfen, bis sich dann nach und nach alle wieder in ihre Nachtlager verzogen.
Wer gedacht hatte, der Samstagmorgen wäre grausam gewesen, erlebte am Sonntag eine Überraschung. Punkt 7 Uhr drang der liebliche Ton eines Weckers durch die Halle. Erst nach unzähligen Minuten der Qualen schien man den Ausstellknopf gefunden zu haben. Glücklicherweise fingen an diesem Tag die Spiele erst gegen 10 Uhr an, sodass es sich noch einmal lohnte, die Augen zu schließen. Ab 9 Uhr versuchten dann alle wieder gegen die Müdigkeit und halb verqollenen Augen anzukämpfen, um wieder einem Tag voller spannender Spiele entgegentreten zu können. Trotz wenigen Schlafes hielten sich alle recht wacker und es wurden sogar kleine zusätzliche Matches ausgetragen. Am Abend machten sich alle bereit, um ins Zentrum von Köln zu fahren. Damit dies an keinem Einwohner vorbei ging, stimmten alle Badmintonwütigen lauthals Lieder an und die Stimmung erreichte wieder einmal einen Höhepunkt. Als Erstes ging es erstmal zur Party in den Gewölben. Doch nach kurzzeitigem Besuch entschied sich der Großteil des Invalidenteams das Stadtzentrum näher kennenlernen zu wollen. Also ging es natürlich erstmal schnurstracks zum Kölner Dom. Während versucht wurde ein halbwegs gelungenes Gruppenfoto zu schießen, konnte uns Michael mit spannenden Informationen rund um die Bautechnik des Domes beglücken. Danach gab es wieder eine kleine Gruppentrennung – die Einen ließen es sich bei gourmetähnlichem McDonald-Essen schmecken oder gingen zur Party zurück; die Anderen suchten ein ruhiges, kleines Cafe oder Restaurant auf und landeten am Ende an einem Dönerstand. Auch wenn Köln vielleicht nicht gerade die schönste Stadt ist, ließ doch unsere gute Laune nicht nach und so entschied sich dann auch der Rest des Teams, noch einmal die Party aufzusuchen. Dort angekommen, kam der ein oder andere in richtige Feierstimmung. Es wurde getanzt und getrunken, oder man ergötzte sich köstlich an den Veränderungen eines Menschen unter Alkoholeinfluss. Gegen 2 Uhr wurde das Ganze mit einer Polonaise beendet. Anschließend versuchten sich alle in einen Shuttle – Bus zu quetschen und zusammengedrängt wurden dann wieder die sinnreichsten Lieder angestimmt. Wieder in der Schlafhalle angekommen, wurden die Ausmaße des Alkohols noch einmal richtig ausgenutzt und Hagen musste ein Blitz- und Filmgewitter über sich ergehen lassen. Doch so langsam machte sich bei allen die Müdigkeit breit und so begrüßte jeder seinen Schlafsack.
Der 9.4., und somit der letzte Tag in der Deutschen Sporthochschule in Köln, begann wieder 8 Uhr. Man schleppte sich im Allgemeinen eher langsam samt Gepäck in die Spielhalle und die etwas stark ausgeprägten Augenverquellungen traten deutlich zur Geltung. Bis etwa 17 Uhr liefen die letzten Spiele und selbst bei geübten Spielern und regelmäßigen ISBT-Gängern machte sich eine kleine Trägheit breit. Nichtsdestotrotz verlor niemand die Lust am Spielen und jeder versuchte seine letzten Spiele souverän zu meistern.
Anschließend folgte die Siegerehrung. Unter den unzähligen Auszeichnungen fanden sich auch zwei Invalidenteammitglieder wieder. Elke konnte sich im B mit ihrem Mixpartner Finn Lucyga vom Team O-Beck aus Deutschland den ersten Platz ergattern. Den dritten Platz im C sicherten sich die Sarah mit ihrer niederländischen Doppelpartnerin Elizabeth van Doorn vom Team LUSV Badminton.
Somit neigte sich das Ganze dem Ende zu. Die letzten Sachen wurden zusammengepackt und noch schnell ein paar Fotos geschossen. Nun hieß es Abschied nehmen und nachdem sich alle gegenseitig in den Armen lagen, fuhr jeder wieder auf unterschiedlichstem Wege Richtung Heimatort.

Insgesamt ist zu sagen, dass es wohl für alle ein wunderbares Ostern war!!

Ich wollte mich nochmal für die herzliche Aufnahme im Team bedanken. Ich bin ausschließlich netten und interessanten Menschen begegnet. Es würde mich freuen, alle mal wiederzusehen (ISBT Berlin??!).

Woo-hoo!! ;o)

1 Kommentar:

Elke hat gesagt…

Schöner Bericht der uns da erfreuen tutet! Großes Lob an die kleine Saharah!!! Mit kleinen Ergänzungen versehen ist er auch hier zu finden: http://www.fh-zwickau.de/sport/federball/federball
Jetzt bleib ich nur noch gespannt, wann der nächste Berichtschreiber die weiteren noch fehlenden Platzierungen auflistet ;-)